mit Erich Ludwig bildet er die Geschäfts
führung und Florian Möckel will sich auch
nach Ende des Verfahrens weiter für das
Unternehmen engagieren.
„Unser Geschäft läuft ganz normal weiter
und wir konnten einige interessante Groß
projekte akquirieren“, erklärt Möckel. Die
Restrukturierung ist bereits im vollen
Gange. Zunächst gilt es, die interne
Organisation zu optimieren, die Strategie
weiter zu entwickeln und das Unterneh
men noch konsequenter im Markt zu
positionieren. Etwa ein Drittel der Stellen
wurden insgesamt an beiden Standorten
in Mering und Bergen bei Dresden abge-
baut. Um den Personalabbau sozial ver-
träglich zu gestalten, hat Ludwig Leuchten
eine Transfergesellschaft geschaffen.
Über diesen Weg erhalten die in die
Transfergesellschaft eingetretenen Mitar
beiter sechs Monate lang 80 Prozent des
letzten Nettolohns sowie Qualifizierungs
maßnahmen, die ihnen helfen sollen, eine
neue Beschäftigung zu finden. Um Härte
fälle abzufedern, stellte das Unternehmen
einen eigenen Topf bereit.
Der nächste Meilenstein steht Ende Ok
tober an: Dann wird der eingereichte
sogenannte Insolvenzplan, der unter an
derem das Restrukturierungskonzept be
inhaltet, vor dem Amtsgericht erörtert
und abgestimmt. Möckel, der in engem
Kontakt zu den Gläubigern und Anteils
eignern steht, ist sehr zuversichtlich, dass
der Plan Zustimmung findet und damit
das Verfahren beendet werden kann „Die
Gläubiger stehen hinter uns und es tut
gut, dass uns die Raiffeisenbank als Haus
bank vertrauensvoll in dieser schweren
Zeit begleitet.“
Mit dem Schutzschirmverfahren
nutzt der Leuchtenspezialist aus
Mering seit Mai die Chance für einen
Neustart. Das Unternehmen stemmt
die Sanierung in Eigenregie und ist
zuversichtlich, dass es bald wieder
nachhaltig profitabel arbeiten kann.
Ludwig Leuchten hat einen guten Namen
im Markt: Seit 65 Jahren entwickelt und
fertigt das Traditionsunternehmen tech-
nische Beleuchtungen für Industrie und
Handel, die weltweit vertrieben werden.
Auch die innovativen Lichtkonzepte kön-
nen sich sehen lassen: Zu den Referenzen
zählen unter anderen das Verwaltungsge
bäude der Allianz und die BMW Konzern
zentrale in München, das Terminal 2 des
Münchner Flughafens, der Flughafen in
Athen, die Europäische Zentralbank in
Frankfurt und die Metro-Stationen sowie
der Flughafen in Amsterdam.
Darauf kann man aufbauen. Nachdem
das Familienunternehmen in Schwierig
keiten geraten war, hatte es Anfang Mai
dieses Jahres die Eröffnung eines Schutz
schirmverfahrens in Eigenverwaltung be
antragt. Vor der Antragstellung sind die
langjährigen Geschäftsführer Alexander
Ludwig und Günter Ludwig aus der Ge
schäftsführung ausgetreten. Dieses Ver-
fahren ermöglicht es, eine Sanierung
anzustoßen und Mechanismen aus dem
Insolvenzrecht zu nutzen. Voraussetzung
hierfür ist, dass keine Zahlungsunfähigkeit
und eine gute Sanierungsprognose vorlie-
gen. Dabei bleibt die Geschäftsführung
weitgehend eigenständig und kann stra-
tegische und operative Entscheidungen
selbstbestimmt treffen. Dr. Paul Abel, Part
ner der auf Insolvenzrecht spezialisierten
Kanzlei anchor aus Augsburg, begleitet
Ludwig Leuchten in dem Verfahren als
sogenannter Sachwalter. „Unsere Chancen
stehen gut, Ludwig Leuchten aus eigener
Kraft neu aufzustellen. Die letzten Mo
nate sind besser gelaufen als erwartet
und die Zusammenarbeit mit Dr. Abel
ist hervorragend“, kommentiert Florian
Möckel, der als Sanierungsexperte den
Vorsitz der Geschäftsführung übernahm
und zudem als sogenannter Eigenverwal
ter in dem Verfahren fungiert. Gemeinsam
Florian Möckel
Geschäftsführer (Vorsitzender)
Kontakt
Ludwig Leuchten GmbH & Co. KG
Frühlingsstraße 15, 86415 Mering
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Firmenporträt: Mit Schutzschirmverfahren
neu aufstellen