Raiffeisenbank Kissing-Mering | Mitgliederzeitung 02/14 - page 22

Die Stimme aus dem Radio
BR-Nachrichtensprecher Werner Bader und
die Leidenschaft für Bienen
Dafür schrillt der Wecker um 3 Uhr früh.
Viel zu wenig Schlaf! Wir im Rundfunk
arbeiten zu allen möglichen und unmög-
lichen Zeiten, fast rund um die Uhr, am
Wochenende und an Feiertagen. Gere­
gelte Arbeitszeiten, davon können „Radio­
­menschen“ nur träumen! Aber das ist
eben der Preis für einen so schönen und
interessanten Beruf. Wir recherchieren,
schreiben und sprechen, wir arbeiten mit
Text und Stimme. Der Rundfunk bietet
dafür ein sehr breites Betätigungsfeld. So
kennen Sie meine Stimme auch von den
Regionalnachrichten auf Bayern Eins. Und
Sie können mich und meine Beiträge
hören auf Bayern 2, in Features für
Wissenschaft und den Landfunk, sowie
bei B 5 aktuell. Fürs „Rucksackradio“
berichte ich von den Bergen dieser Welt
und abends, zur Entspannung, moderiere
ich die Bayern Eins Volksmusik. Ein Traum­
beruf, interessant und vielfältig. Schon als
Kind saß ich fasziniert vor dem Radio.
Damals war das noch ein großer „Kasten“
aus dunklem Holz, wenn man auf der
beleuchteten Skala drehte, gab es ein
geheimnisvolles Rauschen und Knacksen,
fremde Stimmen und Sprachen tönten
aus der Ferne, die Namen der Sender und
Städte – Paris, Rom, Monaco – weckten
die Sehnsucht nach der großen, weiten
Welt. Die habe ich in meiner Jugend u. a.
mit Rucksack und per Anhalter erkundet.
Den Rundfunk betreten habe ich zum
ersten Mal vor gut 30 Jahren. Der BR
suchte Studenten mit guter Allgemein­
bildung, die Fremdsprachen beherrschen
und einen bayerischen Dialekt(!). 900
ha­ben vorgesprochen, 9 wurden genom-
men. Wir alle arbeiten heute noch beim
Radio.
Über meine Arbeit beim BR bin ich auch
zu meiner zweiten großen Leidenschaft
gekommen, zu den Bienen. Als Reporter
habe ich einmal einen Imker besucht. Der
Duft von Wachs und Honig, und die
Ruhe, die seine Bienen ausstrahlten, faszi-
nierten mich. Also legte ich mir ein paar
Bienenvölker zu. Bei den Bienen kann ich
Stress und Zeitdruck abschütteln. Sie sind
schön und nützlich. Von Bienen bestäubte
Apfelbäume z. B. bringen ein Vielfaches
an Früchten.
Honig kann man billig importieren, die
Bestäubung aber nicht. Sie ist wie so viele
lebensnotwendige Dinge vor Ort durch
nichts zu ersetzen. So ist das auch mit
den Sendungen in Radio und Fernsehen.
Wer möchte schon bei hunderten Program­-
men aus aller Welt, die wir em­pfangen
können, auf die interessanten, informati­
ven und unterhaltsamen Sen­dungen des
Bayerischen Rundfunks verzichten?
Vor Ort produziert, für die Menschen in
Bayern gemacht, mit Profession und Lei­
denschaft. So weit liegen mein Beruf im
Radio und die Begeisterung für Bienen
gar nicht auseinander. Und eines ist Ihnen
vielleicht auch schon aufgefallen: es gibt
jetzt im Radio immer öfter Berichte über
Bienen und Imker…
57-58-59-00 „Es ist fünf Uhr,
die Nachrichten des Bayerischen
Rundfunks mit Werner Bader,
und das sind unsere Themen: … “.
Fünf Uhr früh, ich bin wieder Mal
„on air“, rotes Licht am Mikrofon,
7 Seiten Manuskript und 4 Minuten
Sendezeit vor mir. Millionen Men­
schen hören zu. Meist erkennen sie
mich schon an der Stimme, bevor
ich meinen Namen sage.
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