Anlagenotstand oder Investitions-Eldorado?
Anlegerforum 2013
Herr Peter Burnhauser, Vorstands-
vorsitzender der Raiffeisenbank,
begrüßte im Rahmen des diesjährigen
Anlegerforums zwei hochkarätige
Referenten aus der Finanzbranche
im vollbesetzten Kissinger Erlebach-
Saal.
Herr Michael Kopmann, Abteilungsdirek
tor der DZ-Bank in Frankfurt, zuständig für
die Aktienmarktstrategie der deutschen
Genossenschaftsbanken, sprach zum
Thema „Anlagenotstand oder Investi
tions-Eldorado“. In seinem Vortrag gab
Herr Kopmann einen aktuellen Ausblick
auf die Konjunktur und die Lage an den
internationalen Kapitalmärkten. Im Spe
ziellen behandelte er folgende Fragen:
Wird die Rezession in den südeuropä-
ischen Euroländern überwunden?
Ja, erstmals wird 2014 ein schwaches
Wachstum in diesen Ländern erwartet.
Verlieren die Notenbanken die In
flation aus den Augen?
Nein, aufgrund der moderaten Inflations
erwartung in den Euroländern von ca.
zwei bis drei Prozent herrscht kein
Handlungsdruck bei den Notenbanken.
Rentenmarkt: Kommt die Zinswende?
Die Anlagen in Festverzinslichen Wertpa
pieren sind im Vergleich zu Aktien auf-
grund des Chance-Risiko-Verhältnisses
unattraktiv. Die DZ-Bank geht davon aus,
dass im kurzfristigen Bereich, sprich bei
Tages- und Termingeldern, das Niedrig
zinsniveau noch für mehrere Jahre anhal-
ten wird.
Aktienmarkt: Blasenbildung oder vor-
weggenommene Entwicklung?
Die Kurse an den Börsen sind deutlich
vorausgeeilt. Unternehmen müssen in
ihre Bewertung durch die Börsen erst
noch „reinwachsen“. Der erwartete kon-
junkturelle Aufschwung könnte dies
möglich machen. Europäische Aktien sind
derzeit günstiger bewertet als US-Werte.
Laut Herrn Kopmann wären ratierliche
Investitionen (z. B. als Sparplan in Ak
tienfonds) am Aktienmarkt eine sinnvolle
Beimischung für die Vermögensstruktur.
Bei einem erwarteten „holprigen Herbst“
sollten Rückschläge zum Nachkauf
genutzt werden.
Mit einzigartiger Informations- und
Pointendichte referierte Josef Bertl,
Gründer und Geschäftsführer der Krea
tivberatung GmbH und selbsternannter
Finanzphilosoph, fachgebietsübergrei-
fend zu Themen, die die Welt bewegen.
Bertl provozierte mit absoluter Wort
gewandtheit und tiefgründigem Humor
einen Lacher nach dem anderen.
Zitat Josef Bertl:
Es reicht eben nicht zu philosophieren,
man muss auch mal was finanzieren,
Es geht nicht nur um Schicksalsfragen,
sondern auch um Kapitalrücklagen.
Die Akropolis bröckelt,
die Raiffeisenbank floriert,
da liegt also die Wahrheit irgendwo
zwischen Zeus, Apollo & Demeter
und dem Burnhauser Peter.
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Michael Kopmann
Abteilungsdirektor DZ Bank
Josef Bertl
Gründer und Geschäftsführer
Kreativberatung GmbH,
Finanzphilosoph