ein neues Phänomen, das erstmals im
Jahr 2009 nach Ausbruch der Finanzkrise
auftrat. Zuvor hatte die Rendite der Bun
desanleihen immer höher gelegen als die
Dividendenrendite. Die Vorliebe der Inves
toren für Dividenden ist im derzeitigen
Nullzinsumfeld daher so ausgeprägt wie
noch nie.
Die schwachen Geldmarktzinsen der
Banken haben außerdem noch eine ganz
andere Wirkung. Das Risiko, bei den
Banken Strafzinsen zu zahlen, wird die
Firmen animieren mehr Geld auszuschüt-
ten. So rechnen Experten mit deutlich
höheren Dividendenzahlungen. Denn die
Dax-30-Unternehmen haben schon jetzt
rekordverdächtige 138 Milliarden Euro
auf der hohen Kante – und bekommen
dafür kaum noch Zinsen.
Der Anlagenotstand treibt die Konzern
chefs zu einer einfachen Lösung: Von den
eigenen Gewinnen wird weniger einbe-
halten und mehr ausgeschüttet. Im kom-
menden Frühjahr dürfte die Summe der
Dividenden auf die Rekordsumme von
29,6 Milliarden Euro steigen.
Und nicht nur in Deutschland, auch welt-
weit dürften die Ausschüttungen in die-
sem Jahr ansteigen.
Wer das Einzelaktienrisiko scheut und die
Zeit und das Fachwissen dafür nicht hat,
der ist besser mit einem internationalen
Aktienfonds, der in dividendenstarke Un
ternehmen mit Gewinnstabilität inves
tiert, bedient.
Ein Depot-Check mit ihrem Bankberater
ist daher ein wichtiger Schritt die private
Vermögensstruktur und Ersparnisbildung
zu optimieren. Investmentfonds bieten
hierbei viele individuell anpassbare Mög
lichkeiten.
Ist die Dividende der Zins von morgen?
Geldanlage
Geldanleger raufen sich die Haare:
Die Zinsen sind im Keller.
Eine Besserung ist nach Experten
meinung nicht in Sicht. Klassische
Zinsanlagen werfen kaum noch
etwas ab.
Und bei Anleihen solider Staaten zahlen
Anleger oft sogar drauf. Einige dürften
da neidisch auf die Werte bei Dividenden
schielen.
„Viele Unternehmen verdienen gut und
beteiligen ihre Aktionäre großzügig an
den Gewinnen“, sagt Analyst Michael
Bissinger von der DZ Bank. Weltweit wer-
den aktuell so viele Dividenden verteilt
wie nie zuvor. Schon macht das
Schlagwort die Runde: „Die Dividende ist
der Zins von morgen.“
Aktien rücken daher verstärkt in den
Fokus der Anleger. Laut einer Umfrage
der Fondsgesellschaft Union Investment
hält mittlerweile schon jeder dritte
Anleger die Aktie für eine gute Anlage.
Langsam spricht sich herum, dass der
deutsche Aktienindex (Dax) in einem
Anlagezeitraum von mehr als 15 Jahren
noch nie einen Verlust hingelegt hat. Das
Sparbuch mit seinen niedrigen Zinsen
hingegen findet demnach nur noch bei
jedem fünften Anklang.
Eine höhere Dividendenrendite von
Aktien als die Zinsrendite von Anleihen ist
Bernd Kratzer
Leiter Vermögensmanagement
Tel. 08233 / 388-132
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